Meine Kraft als Psychotherapeutin liegt häufig nicht in dem, was ich zu sagen habe, sondern darin, dass ich das Wort des Anderen zum Leben erwecken kann…
„Wenn ich ein guter Zuhörer bin, entdecke ich immer wieder schwelendes Feuer unter einem Wort oder einer Geste, unter verbalen oder nonverbalen Äußerungen. In diesem Sinne versuche ich als Therapeut ein echter „Unter“-Sucher oder ein neugieriger, naiver „Probierer“ zu sein. Dann hebe ich das Wort sozusagen etwas hoch und versuche hinter die Botschaft zu schauen, in der Absicht, dem noch Ungesagten auf die Spur zu kommen. Man ist Zeuge eines ungemein kreativen Prozesses, wenn man merkt, wie an der einen oder anderen Stelle im Gespräch etwas ans Licht kommt, und dass der andere überrascht ist über das, was er bei sich selbst vorfindet.“ (Renée Maas, Psychotherapeut)
Nach meiner Erfahrung geschieht Außergewöhnliches, wenn ein von Glaubwürdigkeit, Achtung und Verstehen geprägtes Klima geschaffen wird
„In einem solchen Klima wird Starrheit zu Beweglichkeit, statisches Beharren zu Entwicklung, Abhängigkeit zu Autonomie, Vorhersagbarkeit zu spontaner Kreativität, Abwehrhaltung zu Selbstannahme und Selbstverwirklichung.“ (Carl R. Rogers, Begründer der klientenzentrierten Psychotherapie)
Ich möchte mit dem beginnen, was mir am wichtigsten zu sagen ist: …
„Die Essenz des therapeutischen Arbeitens ist als lebendiges Wesen anwesend zu sein. Gott sei Dank ist das so. Denn wenn wir klug oder gut oder reif oder weise sein müssten, würden wir wahrscheinlich in Schwierigkeiten geraten. Aber darauf kommt es gar nicht an. Worauf es ankommt ist, als Mensch mit einem anderen Menschen da zu sein, zu erkennen, dass auch in der anderen Person ein lebendiger „Jemand“ wohnt. (…) Und auf diesen Jemand da drinnen, auf diese „Person“, musst du warten bis sie mit dir in Kontakt kommt. Das scheint mir das Allerwichtigste zu sein.“ (Gene Gendlin, Begründer der Focusingtherapie)
Wozu Psychotherapie?